Kampf vs. Traumwelt

Gemütlich liege ich in meinem Bett und schlafe, als ich von dem nervigen Klingelton meines Handys geweckt werde. Bevor ich rangehe, werfe ich einen Blick auf meine Uhr und bemerke, dass es bereits halb 12 ist. Entnervt stöhne ich auf und gehe endlich ans Handy. "Mh?", murre ich. "Guten Mooorgen", ertönt eine fröhliche Stimme aus meinem Handy, "Hast du etwa noch geschlafen?". "Was denkst du denn?", erwidere ich kalt. "Ohh, hab ich dich geweckt?", lacht die fröhliche Stimme weiter. "Ach, nein, echt?", erwidere ich genervt. Ich hatte keine Lust auf das fröhliche Getue meiner Tante. Ich war müde, so müde. "Hey, was ist los?", fragt sie mich, nun weniger fröhlich, eher besorgt. "Nichts", sage ich schnell, zu schnell vielleicht. "Klar, deswegen schläfst du auch noch und bist total genervt", sagt sie ironisch. "Ich hab einfach nur keine Lust mehr", sage ich zu ihr, "Ich muss jetzt auch auflegen, kann ich dich später anrufen?". "Klar", höre ich noch, bevor ich auflege und mich zurück in mein Bett kuschele. Wieso sollte ich denn aufstehen?, frage ich mich. Ich hatte weder Lust noch Kraft irgendwie weiter zu machen. Was für einen Sinn hatte es denn noch weiterzuleben und weiterzukämpfen? Es war doch viel leichter, mich in meinem Bett zu verkriechen und nie mehr aufzustehen. Einfach nur zu schlafen und alles um mich herum zu vergessen. Das wär so viel leichter, so viel leichter. Kurz bevor ich wieder einschlafe, klingelt mein Handy erneut und ich bemerke, dass ich eine Sms bekommen habe. Das reißt mich aus meiner watteweichen Traumwelt zurück in die Wirklichkeit. Manchmal, manchmal ist es aber notwendig diesen Kampf weiterzuführen. Weil man sich nicht in seiner Traumwelt verkriechen kann. Außerdem war ich eine Kämpferin, erinnere ich mich, und selbst wenn alles schief geht, lasse ich dennoch nicht mein gesamtes Leben vorbeiziehen.

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