I'm sorry I hurt you.
"Ist irgendwas?", fragt F, der neben mir auf meinem Bett liegt und seine Finger langsam über meinen Arm wandern lässt. "Nö", sage ich und starre die Decke über uns an. "War doch schön heute, oder?", versucht F weiter, ein Gespräch mit mir zu führen. "Ja, fand ich auch", nuschele ich und vermeide es, ihn anzusehen. Sein Seufzen, was daraufhin folgt, lasse ich unkommentiert. Ein paar Minuten gehen wir beide unseren Gedanken nach und schweigen. Seine Hand legt sich langsam auf meine und ich spüre, dass er unsicher ist, ob ich die Berührung zulasse. Ich lasse sie zu, während ich seinen allzu gut bekannten Geruch einatme und mir langsam Tränen in die Augen steigen. Einmal mehr an diesem Abend würde ich ihnen am Liebsten freien Lauf lassen, wenn ich denn nicht erklären müsste, was mich so bedrückt. Und einmal mehr an diesem Abend würde ich mir am liebsten ein Messer in den Bauch rammen. Für meine Dummheit, dafür, dass ich alles so ernst nehme. Langsam drehe ich mich auf die Seite und sehe in seine wunderschönen, dunkelbraunen Augen, die mir nicht wie sonst das Gefühl von Unbeschwertheit vermitteln. "Du bist böse auf mich, oder?", fängt F erneut an und ich sehe ihm an, wie sehr er mit sich kämpft, mir diese Frage überhaupt zu stellen. "Nein", sage ich, ohne jegliche Emotion in meiner Stimme. "Aber du bist böse zu mir", stellt er fest. "Ja, ich hatte ein gutes Vorbild", sage ich in einem Ton, der vermuten lässt, dass ich doch böse bin. Augenblicklich würde ich den letzten Satz am liebsten zurücknehmen, denn ich sehe, was er in ihm auslöst. "Ich möchte dich nicht verlieren, weißt du?", höre ich ihn noch sagen, bevor sich eine Träne aus meinem Augenwinkel löst und mir die Wange herabkullert. Genau diese Momente sind es, in denen ich mir die Frage stelle, bei wem ich eigentlich mehr Schaden anrichte. Bei mir oder bei ihm, einem Menschen der mir wichtiger ist, als jeder andere.
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