Völlig übermüdet starre ich meinen Mathehefter an und zum ersten Mal überhaupt, machen die vielen Zahlen für mich keinen Sinn. Während meine Süßen noch mit den Folgen der Party zu kämpfen haben, ist es nur Müdigkeit, die dafür sorgt, dass ich am liebsten meinen Kopf schwungvoll auf die Tischplatte hauen würde. Ein "wo zum Teufel kommen die ganzen Zahlen her?" von hinten, von ihm, lässt meine Mathelehrerin skeptisch gucken. "Na, die hab ich grad an die Tafel geschrieben", stellt sie deutlich verwirrt fest. Langsam hebe ich den Blick um zu sehen, von welchen Zahlen denn die Rede ist. Während ich feststelle, dass er sich über einfache Sinuswerte, die der Taschenrechner ausspuckt, wundert, breitet sich schon Gelächter in der Klasse aus. "Joa kann sein", sagt er mit einer Gelassenheit und einem Selbstbewusstsein, dass es schon fast überheblich wirkt. Ich möchte mich gerade wieder zurücklehnen und mein Bett herbeiwünschen, als ich aus dem Augenwinkel bemerke, wie er seine Jacke auf meinen Tisch wirft. Mit einem deutlich genervten "ähm?" drehe ich mich zu ihm um. "Na irgendwo muss sie ja hin", stellt er mit einem spöttischen Lächeln fest. "Ich bin nicht deine Garderobe", fauche ich und verfrachte seine Jacke von meinem Tisch. Danke, liebes Schicksal, dass du mir zeigst, was für ein Arsch er ist.
Schnitt. Szenenwechsel.
"Ach komm, Vampire Diaries ist der Wahnsinn", teile ich F per SMS meine Serienleidenschaft mit, "Musst echt mal 40 Minuten für eine Folge investieren. "Naja, wir investieren die 40 Minuten einfach zusammen" lese ich auf meinem Handy und muss grinsen. Ein paar Minuten später ist das Treffen auch schon ausgemacht. Danke, liebes Schicksal, dafür.
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