"What you must understand about me is, that I'm a deeply unhappy person."

Sébastien.
Heute Nacht
hält mich meine Erkältung wach.
Oder meine lauten Gedanken.
Und heute Nacht ist mir kalt.
Kälter als sonst.
Weil mich niemand warm hält
und ich zu schwach bin, das selbst zu tun. 
Heute Nacht
weine ich zu der liebsten Grey's Folge. 
Und denke über das Nichts nach.
Das Nichts,
das ich fühle, wenn meine Mutter mich anschreit.
Wenn ich Alice anzicke.
Wenn ich Simon über den Weg laufe.
Oder wenn ich weiß, dass ich Flo nur in den Abgrund stürze.
Oder Pat.
Oder alle anderen. 
Da sind keine Schuldgefühle.
Keine Reue.
Kein Gewissen.
Da ist nichts.
Nichts und das verzweifelte Schnappen nach Luft.
Die letzten Versuche des Fischs auf dem Trockenen. 
Die letzten Atemzüge eines Ertrinkenden.
Kein Leben.
Und vor allem keine Gefühle.
Nur Leere.
Und die Sehnsucht nach etwas,
was mir niemand geben kann.
Weil ich nicht weiß,
was mir fehlt.
Oder wer.
Oder überhaupt.
Und niemand, dem ich sagen kann
"Hey, es geht mir wieder schlechter, aber ich weiß nicht warum"
weil mir der Mut dazu fehlt,
wenn die Sonne aufgeht.
Und wenn sie wieder untergeht,
fehlt mir die Ahnung,
wem ich es sagen kann.
Weil Alice glücklich ist.
Weil Pixie nicht da ist
und ich ihr mich eh nicht antun will.
Und weil Simon und ich
seit exakt genau 80 Stunden kein Wort gewechselt haben.
Und weil das letzte Wort "Hallo" war,
geflüstert in einem Schulflur
ohne jegliche Nähe
fast schon anonym.
Weißt du, Sébastien, ich habe mein Handy in die Hand genommen
und ich habe Simons Nummer gewählt.
Aber Facebook verrät mir, wo er ist.
Und da ist kein Ort,
an dem ich ihn treffen möchte.
Also lasse ich das Handy sinken.
Und wahre die Funkstille
weil es das einzig Richtige ist
und ich wenigstens einmal etwas Richtiges tun möchte.
Also weine ich stumm mit Sally,
weil ich kein Wort sage
weil niemand wissen soll, dass das Lachen
nur eine Fassade ist.
Das verstehst du doch, oder, Sébastien?

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